1. Die Waffen

1.1 das Florett

1.2 der Säbel

1.3 der Degen
2. Die Konvention
3. Turniermodus und Gefecht

Die Waffen

Im Sportfechten werden drei verschiedene Waffen (Florett, Degen, Säbel) gefochten. Sie unterscheiden sich in Aussehen, Treffflächen und leicht unterschiedliche „Spielregeln“. Florett und Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel eine Hieb- und Stichwaffe. Allen drei Waffen ist gemeinsam, dass mit ihnen im Sportfechten der symbolische Kampf auf Leben und Tod ausgefochten wird. Alle drei Waffen werden mit einer elektrischen Trefferanzeige (Melder) gefochten. Um die Treffer im Florett und Säbel anzuzeigen, tragen die Fechter eine Metallweste, die die Trefferflächer markiert. Florett und Säbel sind die dynamischsten Waffen, der Degen ist sehr durch die Taktik geprägt. Heutzutage gibt es kaum noch Allrounder, die alle drei Waffen fechten. Die Spezialisierung erfolgt meist im frühen Jugendalter und ist hauptsächlich eine Entscheidung von Temperament, Charakter und Athletik. Wer erst im Erwachsenenalter mit dem Fechten beginnt, entscheidet sich meistens für den Degen, seltener für das Florett und kaum für den Säbel, da in dieser Waffe eine hohe Dynamik und Athletik gefragt ist.

Die Konvention:

Die Konvention bedeutet, dass der Fechter die gegnerische Treffläche mit gestrecktem Arm bedrohen muss, um das Treffervorrecht zu erhalten.  Ein Fechter muss demnach die gegnerische Bedrohung ausräumen, also parieren, um seinerseits das Treffervorrecht zu erhalten und einen gültigen Treffer setzen zu können. Florett und Säbel gehören zu den Konventionswaffen.

Das Florett:

Das Florett ist eine Konventionswaffe und gilt gemeinhin als Einsteigerwaffe.  Das Florett war in früheren Zeiten eine reine Übungswaffe, weil sie am leichtesten war und damit die Aktionen besser geübt werden konnten. Es wurde ausschließlich auf den Rumpf trainiert, um dem Gegner tödliche Verletzungen zu zufügen. Daraus hat sich das moderne Florettfechten entwickelt. Die gültige Trefffläche ist der Rumpf, die restliche Flächen (Kopf, Arme, Beine) ergeben ungültige Treffer. Es werden nur Treffer gezählt, die konventionsgerecht auf der gültigen Trefferfläche aufkommen. Ungültige Treffer, die konventionsgerecht fallen, werden nicht gewertet. Das Florett ist somit die schwierigste Waffe, weil auf die kleinste Trefffläche mit Konvention gefochten werden muss.

Der Säbel:

Der Säbel gehört ebenfalls zu den Konventionswaffen mit Hieb und Stich. Die Trefffläche ist der gesamte Oberkörper ab der Gürtellinie. Im Gegensatz zum Florett gibt es keine ungültigen Treffer. Treffer, die unterhalb der Gürtellinie aufkommen, zeigen nicht an. D.h.: es wird solange gefochten, bis eine regelkonformer Treffer aufkommt. Der Säbel ist die leichteste und die schnellste Waffe, weil sich Hiebe wesentlich schneller ausführen lassen als Stösse. Die Hiebe zeigen bereits bei einer sehr leichten Berührung auf der Metallweste an. Es wird also niemand verprügelt.

Der Degen:

Für Nichtfechter ist das Degenfechten am leichtesten zu verstehen. Früher war der Degen die Duellwaffe. Oft war die Devise im Duell: „Fechten bis Blut fließt“. Daraus erklärt sich, dass im Degenfechten ist der gesamte Körper Trefffläche ist. Ausnahme: die Degenglocke. Mit der Degenglocke versucht der Fechter seinen Körper zu schützen und gleichzeitig Treffer zu landen. Wer zuerst trifft, bekommt den Treffer. Fallen innerhalb einer zwanzigstel Sekunde zwei Treffer, gibt es einen Doppeltreffer, d.h.: beiden Fechtern wird ein Treffer zugesprochen. Der Degen ist die taktischste Waffe, weil der Angriff nicht durch die Konvention geschützt ist. Trotzdem fechten die Degenfechter die Konvention intuitiv am konsequentesten, denn wenn sie einen Angriff mit angezogenem Arm vortragen, ist es für den Gegner ein Leichtes, mit gestreckter Waffe bereits das Handgelenk zu treffen.

Turniermodus und Gefecht

Meisterschaften und Qualifikationsturniere werden meist in der gemischten Formel ausgetragen, d.h.: erst wird ein Durchgang in Runden gefochten, um einRanking zu erhalten, dann wird in der KO – Formel bis zum Finale weitergefochten. Freunschaftsturniere werden i.d.R. im gemäßigten Rundensystem mit Finalrunde oder im Modus „Jeder gegen jeden“ ausgetragen.

Ein Gefecht im Rundensysten geht auf fünf Treffer und dauert maximaldrei Minuten reine Kampfzeit. Ist die reguläre Kampfzeit abgelaufen und es herrscht Gleichstand, wird der „sudden death“ ausgetragen. D.h: es wird noch maximal eine Minute Kampfzeit an das Gefecht angehängt. Vor Beginn dieser Verlängerung lost der Kampfrichter den Treffervorteil. Setzt z.B.: Fechter A innerhalb dieser Minute einen reguläreren Treffer, hat Fechter A das Gefecht mit einem Treffer Unterschied gewonnen. Verstreicht die Minute ohne dass ein Treffer fällt, gewinnt der Fechter, dem anfangs der Treffervorteil zugesprochen wurde.

Im KO-Modus müssen die Fechter fünfzehn Treffer setzen, um das Gefecht zu beenden. Die Gefechtsdauer ist maximal neun Minuten in drei Gefechtsintervallen zu je drei Minuten. Zwischen den Intervallen ist jeweils eine Minute Coachingpause. Bei Ablauf der regulären Kampfzeit und Gleichstand gilt diesselbe Regel wie im Rundengefecht („sudden death“)